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1716 wurde auf Grund einer Denkschrift des Grafen Karl <sp>Truchsess</sp> eine Reform wegen der Kriegsgefälle des platten Landes in dem Amt Brandenburg versucht, und der Graf und vier von den preussischen Ständen wurden zur Beratung nach Berlin beschieden. Ein Erbieten der vier preussischen Herren, die 220000 Thaler jährlich, auf die der König rechnete, in bisheriger Weise aufzubringen und dies mit dem dazu berufenen Landtage zu vereinbaren, lehnte Friedrich Wilhelm I. (reg. 1713-40) durch folgende Randbemerkung vom 25. April 1716 an die Kommission ab: "sie sollen mir ihre Meinung schreiben, ob das nicht angeht sonder mein prejudice, dass ich den Landtag lasse ausschreiben; und gebe auch 4000 Thlr. Diäten. Aber die Hubenkommission soll ihren Fortgang haben. Ich komme zu meinem Zweck und stabiliere die Souveränität und setze die Krone fest wie einen /* rocher von bronze, */ und lasse den Herren Junkers den Wind von Landtag. Man lasse den Leuten Wind, wenn man zum Zweck kommt. Ich erwarte ihr sentiment". (<sp>Droysen</sp>: "Gesch. der Preuss. Polit", Berl. 1855-81, IV, 2. Abtl. S. 198.) Daher scheint es unhistorisch, dass ein Bericht der Stände Preussens über die neue Besteuerung die Worte enthalten habe: Tout le pays sera ruiné (das ganze Land wird ruiniert werden), und dass der König dazu folgende Randbemerkung beigefügt habe: "Tout le pays sera ruiné? Nihil kredo[A], aber das Kredo[B], dass die Junkers ihre Autorität Nie pozwolam[C] wird ruiniert werden. Ich stabiliere die Souveränetät wie einen Kocher von Bronze". Wer erzählt das zuerst?-- [Footnote A: Davon glaub' ich Nichts.] [Footnote B: glaub' ich.] [Footnote C: "Ich erlaube es nicht", Worte, mit denen jedes polnische Reichstagsmitglied einen Beschluss verhindern konnte.]
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