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zuerst 1140 in der Schlacht bei Weinsberg vernommen worden sei, gehört nach Jaffé ("Gesch. d. Deutsch. Reich. unt. Conrad III." Hann. 1845, S. 35) ins Reich der Fabel. Dr. Souchay ("Deutsche Geschichte"), kennt den Ruf in der Form: "Hie Weif, hie Waiblinger!"; in G. Webers "Weltgeschichte", S. 229 heisst es: "Hie Weif, hie Waibling!" Waiblingen war der Name einer hohenstaufischen Burg, anderthalb Meilen von Stuttgart.-- Nach der Übergabe von Weinsberg (S. 36 bei Jaffé) wurde, so wird erzählt, den Frauen erlaubt, mit dem, was sie auf den Schultern tragen können, frei abzuziehen. Da kamen sie heraus, eine Jede ihren Mann auf dem Rücken tragend. Man drang in Konrad III. diese Arglist zu ahnden. Er aber entgegnete: "Ein Königswort darf nicht geändert werden" (Zinegref, "Apophthegmata", Strassb. 1626, S. 29 und 30), woraus Bürger in der Ballade "Die Weiber von Weinsberg", Strophe 11, Vers 3 und 4 gemacht hat: Ein Kaiserwort soll man nicht dreh'n, noch deuteln. Die Erzählung ist unhistorisch. Zum "Hohenlied", 1, 4 bringt schon der Midrasch eine ähnliche Anekdote; s. Tendlau "Das Buch der Sagen und Legenden jüdischer Vorzeit", S. 54; Bernheim in den "Forschungen zur deutschen Geschichte", XV. S. 239 ff.-- Von Ludwig dem Eisernen, zweitem Landgraf von Thüringen (1140-72), erzählt die "Düringische Chronik" von Joh. Rothe (hrsg. von R. von Liliencron, Jena 1859, S. 292), er wäre im Anfang seiner Regierung so milde und gut gewesen, dass der Übermut
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