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übersetzte, indem er auf den gleichen Gebrauch in des Aristoteles "Poëtik" hinwies. Vor ihm hatte schon G. E. Lessing ("Vossische Zeitung" v. 12. Juni 1751) "Erdichtung und Wahrheit" und J. G. Jacobi (in d. Aufs. "Dichtkunst. Von der poetischen Wahrheit". S. 9 u. 17, mit dem er im Okt. 1774 die "Iris" eröffnete) den Ausdruck Wahrheit und Dichtung angewendet. Goethe nannte dann (1811) seine Lebensbeschreibung "Dichtung und Wahrheit", welcher Titel nach seinem Tode durch Riemer und Eckermann in "Wahrheit und Dichtung" keck verändert wurde. -- Aus Platos "Gorgias", l, citieren wir das damals schon sprichwörtliche [Greek **] stets in der lateinischen Form: post festum, nach dem Fest, d. h. "zu spät, wenn alles, weswegen man kommt, vorüber ist"; obgleich sich die Römer dieses Ausdrucks selbst nicht bedienten. -- Platonische Liebe nennt man diejenige, welche sich zu der geliebten Person nicht durch Sinnenreiz hingezogen fühlt, sondern durch die Schönheit der Seele und des Charakters; platonisch heisst sie, weil Plato im "Gastmahl" sie von Pausanias also erklären lässt. -- Deus ex machina beruht auf Plato, der ("Kratylos", p. 425, D) den Sokrates sagen lässt: "wir müssten uns denn auch unsererseits mit der Sache so abfinden, wie die Tragödiendichter, die ihre Zuflucht zu den Maschinen nehmen,
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