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wie das Wort "Nihilismus". Schon i. J. 1799 schrieb Fr. H. Jacobi ("Werke" 3, 44) an Fichte, dass er den Idealismus in der Philosophie "Nihilismus" schelte; 1804 schrieb Jean Paul ("Vorschule der Aesthetik" Abt. I, § 4): /# "Wenn der Nihilist das Besondere in das Allgemeine durchsichtig zerlässet und der Materialist das Allgemeine in das Besondere versteinert und verknöchert, so muss die lebendige Poesie eine solche Vereinigung beider verstehen und erreichen, dass jedes Individuum sich in ihr wiederfindet", #/ und 1838 lehrte Krug in seinem "Handwörterbuch der philosophischen Wissenschaften" ("Supplem." 2. Abt. S. 83): /# "Im Französischen heisst auch der ein ,Nihiliste', der in der Gesellschaft, und besonders in der bürgerlichen, nichts von Bedeutung ist (nur zählt, nicht wiegt oder gilt), desgl. in E-eligionssachen nichts glaubt.[A] Solcher socialen oder politischen oder religiösen Nihilisten giebt es freilich weit mehr, als jener philosophischen oder metaphysischen, die alles Seiende vernichten wollen". #/ In der ersten Ausgabe v. J. 1828 (3, 58) erklärte Krug "Nihilismus" noch kurzweg als "eine in sich selbst zerfallende Behauptung", so dass inzwischen die politische Bedeutung des Wortes in Frankreich entstanden sein wird. [Footnote: A Im Jahre 1846 spricht Meinhold in der Vorrede zur zweiten Auflage seiner Novelle "Maria Schweidler die Bernsteinhexe" (p. XXIV) von der "nihilistischen Kritik" der Evangelien. --]
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