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Eritis sicut Deus, scientes bonum et malum. Und werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. /# Die Verwendung bei Goethe dürfte durch Agrippa von Nettesheim vermittelt sein, der im Anfange seines Werkes "de incertitudina et vanitate omnium scientiaram", Köln 1527, sich dahin äussert, die Wissenschaft erhebe zu Gott nur im Sinne dieses Spruches der Schlange. "Eritis sicut Deus" wurde zum Titel eines die Philosophen, besonders Fr. Th. Vischer, verspottenden Romans erkoren, der 1855 anonym zu Hamburg erschien und dessen fromme Verfasserin Wilhelmine Canz hiess.-- #/ Nach dem Sündenfall heisst es 1. Mos. 3, 7 von Adam und Eva, sie "wurden gewahr, dass sie nackend waren; und flochten Feigenblätter zusammen, und machten ihnen Schürzen". Hiernach ward uns das Feigenblatt ein bildlicher Ausdruck für "schamhafte Verhüllung".-- 1. Mos. 3, 16 spricht Gott zu Eva: "dein Wille soll deinem Manne unterworfen sein, und ' Er soll dein Herr sein".-- 1. Mos. 3, 19 steht: Im Schweisse deines Angesichts sollst du dein Brod essen, und: Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden. Dies citieren wir auch mit Sirach 41, 11 (vrgl. 42, 13 u. Pred. Sal. 12, 7) in der Form: Alles, was aus der Erde kommt, muss wieder zur Erde werden.-- 1. Mos. 4, 9 fragt Kain: Soll ich meines Bruders Hüter sein?-- Der Ausdruck himmelschreiend beruht auf 1. Mos. 4, 10; 18, 20; 19, 13; 2. Mos. 3, 7; 22, 23; Jakobi 5, 4. Die alte Dogmatik hatte hieraus den Begriif der "schreienden Sünden", der "peccata clamantia" gebildet und diese in folgenden Versen aufgezählt:
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