Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
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"Wir Deutschen fürchten Gott, aber sonst Nichts in der Welt!"

über den Erdball verbreitet und fort und fort citiert.
Und so stehen sie denn hier als Schlussstein des deutschen
Citatenschatzes und zugleich in dankbarer Erinnerung
an den gottbegnadeten Schöpfer geflügelter Worte.

Schon bei Livius (32, 32, 14) sagt König Philipp von Macedonien:
"neminem equidem timeo praeter deos immortales" ("ich fürchte Niemand
ausser den unsterblichen Göttern"). In Konrad von Wtirzburgs
([*dagger] 1287) Gedicht "Der Werlte Ion" (S. 7, her. v. Fr. Roth 1843) spricht die
Frau Welt zum Bitter Wirent von Grafenberg: "Ich entfürhte nieman
âne got, der ist gewaltic über mich." So lässt auch Racine (1691) in
seiner "Athalie" (1, 1) den Hohenpriester Joas zum Feldhauptmann Abner
sprechen: "Je crains Dieu, cher Abner et n'ai point d'autre crainte". Mit
Auslassung der Anrede setzte Chodowiecki diese Worte unter seinen
berühmten Stich "Der Abschied des Jean Calas". Dann sagt E.M. Arndt
in dem Gedichte "Die alten und die neuen Teutschen" ("Lieder für Teutsche
im Jahr der Freiheit 1813" S. 76) von unsern Vätern: "Sie fürchteten Gott
und Nichts weiter".--


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