![]() |
|
![]() |
Seite: 514 – << vorige – nächste >> – Übersicht
Schon zu Ende des 17. Jahrh. hatte Sir <sp>Thomas Roe</sp>, Botschafter <sp>Jakobs</sp> II. in Konstantinopel, geschrieben, dass das Osmanenreich dem Körper eines alten Mannes gleiche, der, mit Krankheit bedeckt, den Anschein der Gesundheit annehme, obwohl sein Ende nahe sei. In <sp>Montesquieus</sp> "Lettres Persanes" (1721), I, Brief 19 heisst es dann: "Ich habe mit Erstaunen die Schwäche der Osmanen gesehen. Dieser kranke Körper wird nicht durch eine milde und massige Diät erhalten, sondern durch gewaltsame Mittel, die ihn unaufhörlich erschöpfen und untergraben" ... und <sp>Voltaire</sp> (Correspondance XVI) schrieb an Katharina II.: "Votre Majesté dira que je suis un malade bien impatient et que les Turcs sont beaucoup plus malades". Nach H. v. Treitschke ("Deutsche Geschichte im 19. Jahrh." IV, 331) nannte <sp>Ancillon</sp> den Sultan zuerst einen "kranken Mann". Endlich enthält ein 1854 im englischen Parlamente verteiltes Blaubuch die Unterredungen von <sp>Nikolaus</sp> I. mit dem britischen Gesandten Sir <sp>George Hamilton Seymour</sp> in Petersburg in den Monaten Januar bis April 1853. Am 14. Januar hatte der Kaiser der Pforte als eines an Altersschwäche leidenden Kranken erwähnt, der plötzlich unter den Händen sterben könnte. <sp>Seymour</sp> hatte über das Gespräch nach London an Lord <sp>Russel</sp> berichtet. Auf des letzteren Rückäusserung, die Auflösung des Patienten würde doch vielleicht noch länger, vielleicht noch hundert Jahre dauern, sagte der Kaiser zum Gesandten am 20. Februar 1853: "Ich wiederhole Ihnen, dass der Kranke im Sterben liegt".-- Über /* Alter Schwede */
Seite: 514 – << vorige – nächste >> – Übersicht