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essen müsse. Der König erwiderte, dass er ihm die Notwendigkeit der Abwechselung habe einleuchtend machen wollen. Doch erwähnt kein französisches Wörterbuch diesen Ausspruch. Dass er, obgleich in keinem spanischen Wörterbuche befindlich, auch in Spanien bekannt ist, ergiebt sich aus dem Bänkelsängerliede "Curiosa Relacion Poetica, En Coplas Castellanas del verdadero aspecto del mundo y estado de las mujeres" (Barcelona 1837), worin es heisst: /* como dice el adagio Que cansa de comer perdices */ (d. h. wie das Sprichwort sagt, dass man es müde wird, Eebhühner zu essen).-- /* Petit-matres Herrchen */ nannte man während der Zeit der Fronde (1648-53) eine politische Partei, an deren Spitze der grosse Condé, dessen Bruder Conti und der Herzog von Longueville standen, weil sie die Herren (les maitres) des Staats sein wollten. Voltaire, der dies ("Louis XIV" ch. 3) berichtet, fügt hinzu: "Man giebt jenen Namen heutzutage anmassenden und schlechterzogenen jungen Leuten". Heute versteht man darunter so viel wie "Stutzer". Nach den Mémoiren der Mdme de Motteville (Amst. 1739: I p. 407) nannte man die jungen vornehmen Waffengefährten und Günstlinge des Condé, mit denen er in dem Salon der Königin Anne d'Antriche zu erscheinen liebte, deswegen "petits-Maîtres", weil er selbst der Herr des Staates zu sein schien.-- Das Wort Ludwigs XIV. (reg. 1643-1715): /* L'État c'est moi, Der Staat bin ich, */ ist unverbürgt und jedenfalls nicht im April 1655 vor
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