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(Des Wohlklangs wegen setzten dann die Italiener für "ut" "do", während die Franzosen hei "ut" hlieben).-- /* Secunda Petri oder: Altera pars Petri */ wird für "Urteilsvermögen" gebraucht nach dem 2. Buche "de iudicio" ("Über das Urteil") der "Sententiarum" des Petrus Lombardus ([*dagger] 1164).-- Das kanonische Recht enthält im 6. Buch der "Decretalen" (B. 5, Tit. 12, Reg. 43) den Grundsatz von Bonifacius VIII. ([*dagger] 1303): /* Qui tacet, consentire videtur. Wer schweigt, von dem wird angenommen, dass er zustimmt. */ Es erinnert an des <sp>Sophokles</sp> Worte ("Trach." 814): "[*greek: ohn chhagoisth' hoth' ohunecha zunêgophehis aigaihôsa ths chatêghorô]"; "begreifst du nicht, dass du durch dein Schweigen dem Ankläger beipflichtest?" (vrgl. auch <sp>Euripides</sp> "Orest." 1592 "Iphig. Aul.« 1142 und <sp>Terenz</sp> "Eunuch" 3, 2). <sp>Bonifacius</sp> verbessert übrigens den zu weit greifenden Satz durch den folgenden aus des <sp>Paulus</sp> lib. 56 ad Edictum (v. 1. 142. D. 50, 17; 1. 11 § 4. 7 D, 11, 1; 1. 13 § 11 D. 19, 2) geschöpften: "Is qui tacet non fatetur, sed nee utique negare videtur" ("Wer schweigt, pflichtet nicht etwa bei, sondern scheint nur nicht schlechtweg Nein zu sagen"), vrgl. Windscheid "Pandekten" l, § 72 u. 10.-- Aus der 1277 verfassten "Alexandrëis[A] des <sp>Philippe</sp> Gualtier de Châtillon (5, 301) stammt: [Footnote A: Der Titel der ersten Ausgabe lautet: "Alexandri Magni Regis Macedonum vita per Gualtherum Episcopum Insulanum heroico carmine elegantissime scripta. 1513"; und im 5. Buch lesen wir dort: /* "Incidis in scillam cupiens vitare caribdim". */]
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