Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
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eigentlich vom Pompejus gesagt, verkürzt in:

/*
  Stat nominis umbra,
  Eines Namens Schatten steht da,
*/

das Motto der "Juniusbriefe"  (ersch. im "Public. Advertiser"
vom 21. Jan. 1769--12. Mai 1772.  London).
In der "Pharsalia" l, 256 steht:

/*
  Furor teutonicns,
  Deutsches Ungestüm,
*/

vrgl. "Furia Francese")- -

Petronius Arbiter (1. Jhrh. n. Chr.) bringt die Sentenz:
"qualis dominus, talis et servus", die wir also im Munde
führen:

/*
  Wie der Herr, so der Knecht.--
*/

Martial (um 40-102 n. Chr.) lässt 6, 19 den Advokaten
Posthumus, der in seiner Rede von Cannae, von
Mithridates, von den Puniern, von Marius, Sulla u. s. w.
spricht, auffordern, zu den drei gestohlenen Ziegen
zurückzukommen, um die sich der Streit dreht. Diese
Martialstelle bildet die Grundlage der Eedensart:

/*
  Um auf besagten Hammel zurückzukommen,
*/

die in der französischen Farce des 14. oder 15.
Jahrhundert "l'Advocat Patelin"[A]) vorkommt.

"Patelin, ein verhungerter Advokat, braucht für seine Frau
und sich Tuch. Er tritt in den Laden eines Tuchhändlers,
den er durch Lobpreisungen seines verstorbenen Vaters und
seiner verstorbenen Tante rührt. Als er diese zum Geprellt-werden
geeignete Stimmung im Verkäufer erweckt hat,

[Footnote A: Littré "Histoire de la langue fran[c,]aise", 5. éd., Paris 1869, Bd. 2,
p. 30 u. 45 erklärt die Farce für anonym: der Verfasser müsse in den
letzten Jahren des 14. und den ersten des 15. Jahrhunderts gelebt haben
(pag. 50). Schon 1470 (p. 46) kommt "pateliner" vor. Pierre <sp>Blanchet</sp>,
dem man "Patelin" zuschrieb, starb 1519 als Sechzigjähriger, wäre also
1470 erst ein zehnjähriger Knabe gewesen.] 

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