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Beleg auf Plutarch zurückgeführt. Sebastian Franck ("Sprichwörter", 1541, II, 119^b) führt an: "Sero molunt deorum molae, Gottes Mühl stehet oft lang still" und "die Götter mahlen oder scheren einen langsam, aber wohl", ferner einige Zeilen weiter unten "Der Götter Mühl machen langsam Mehl, aber wohl", und Logau (1654) III, 2, 24 macht daraus: /* Gottes Mühlen mahlen langsam, mahlen aber trefflich klein. (Ob aus Langmut er sich säumet, bringt mit Schärf er alles ein.) */ Daraus dürfte die bekannte Redensart: "Langsam, aber sicher" entstanden sein.-- Plotin ([*dagger] 270 n. Chr.) bereichert unsere Sprache um zwei "geflügelte Worte". Wir lesen bei ihm (Enn. I, 6 p. 57; Ausg. v. Kirchhoff I, S. 12): "[Greek: ou gar pôpois siven opsthalmos *l**n, êlioeidês mê gegenêmenos, oude to kalon an idoi psuch* mê kalê genamenê][*?]", "Nie hätte das Auge je die Sonne gesehen, wäre es nicht selbst sonnenhafter Natur; und wenn die Seele nicht schön ist, kann sie das Schöne nicht sehen". Hieraus stammt Schöne Seele und der Goethesche Vers (1823. "Zahme Xenien". Bd. 3): /* Wär' nicht das Auge sonnenhaft, Die Sonne könnt' es nie erblicken. */ Mit diesem Gedanken lehnte Plotin sich an Plato an, der in seinem "Staat" p. 508 sagt: Das Gesicht ist nicht die Sonne ... aber das sonnenähnlichste ... unter allen Werkzeugen der Wahrnehmung", und der ebenda weiter unten "Erkenntnis und Wahrheit, wie Licht und Gesicht, für sonnenartig" erklärt.-- Julianus Apostata (331-363 n. Chr.) meint (oratio
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