Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
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Tabula rasa,
abgewischte Schreibtafel;

was nach Prantl ("Gesch. d. Logik") zuerst bei Ägidius
a Columnis ([?] 1316) vorkommt.

"Tabellae rasae" lesen wir zwar schon bei Ovid ("Ars Amandi" l, 437)
aber ohne jene Beziehung auf Geistiges. --

Aristoteles ("Problemata" 30, 1) fragt:  [Greek **]
"Woher kommt es, dass all' die Leute, die sich in der
Philosophie, oder in der Politik, oder in der Poesie, oder
in den Künsten auszeichneten, offenbar Melancholiker
sind?" Hieraus bildete Seneca ("de tranquill, anim."
17, 10) den uns geläufigen Satz:

Nullum magnnm ingenium sine mixtura dementiae fuit.
Es hat keinen grossen Geist ohne eine Beimischung
von Wahnsinn gegeben. --

Im Aristoteles ("Oekonom." l, 6) lesen wir: [Greek **]
"Sowohl des Persers, wie des Libyers
Ausspruch ist gut, denn Jener sagte auf die Frage, was
ein Pferd am Besten mäste:

Das Auge des Herrn;

während der Libyer auf die Frage, welcher Dünger am
Besten sei, sagte: des Herrn Fussstapfen". Columella
(4, 18) vermengt diese Worte, indem er schreibt: "oculos
et vestigia domini res agro saluberrimas", "die Augen
und Fussstapfen des Herrn seien die heilsamsten Dinge
 

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