Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
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pseudoplatonischen "Axiochus" 366 und in des Äschines
"Dialogen" III, 6 also verstümmelt:

[Greek **]
Die Hand wäscht die Hand: Gieb etwas und nimm
etwas.

Liest man den Schluss mit C. Fr. Hermann ("Gesch. d.
plat. Philos." S. 306) [Greek **] "so magst du auch
etwas kriegen", so ergiebt sich der gute Sinn des
Goetheschen "Wie du mir, so ich dir". Schon bei den
Griechen wurde [Greek **] geflügeltes Wort
(s. Menander "Monostich." 543 und die Stellen S. 274
im "Epicharm." von Lorenz Berl. 1884). Wir citieren
es nach Senecas "Verkürbissung des Claudius" und
Petronius e. 45 lateinisch in der Form:

manus manum lavat

und übersetzen:

Eine Hand wäscht die andere. --

Die Worte des (401 v. Chr. [?]) Choerilos von Samos
(s. Kinkel. "Frgm. Epic. Graec." I, p. 271. fr. 10; 1877):

[Greek **]
Der Tropfen höhlt den Stein (durch Beharrlichkeit)

citieren wir auch in der lateinischen Form

Gutta cavat lapidem non vi sed saepe cadendo
Der Tropfen höhlt den Stein nicht durch Kraft, sondern durch häufiges
Niederfallen.

Ovid ("ex Ponto" 4, 10, 5) singt: "Gutta cavat lapidem" ..
fährt dann aber fort "consumitur annulus usu" ("der
Ring wird durch den Gebrauch abgenutzt"). Das "non
vi sed saepe cadendo" war schon im 16. Jahrh. bekannt,
da es folgende Verse hervorrief, welche sich in Giordano 

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