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v. Geflügelte Worte aus französischen Schriftstellern. Einen Menschen, dem die Wahl zwischen zwei gleich wertvollen Gegenständen schwer wird, vergleichen wir mit Buridans Esel. Um zu beweisen, dass keine Handlung ohne einen bestimmenden Willen stattfinden könnte, soll sich Buridan, ein französischer Philosoph des 14. Jahrh., des Bildes eines Esels bedient haben, der in gleichem Abstande von zwei Bündeln Heu, gleichmässig von beiden angezogen, notwendigerweise verhungern müsse. Er mag dies mündlich gethan haben, denn in Buridans Werken ist der entsprechenden Stelle vergeblich nachgespürt worden. Durch Schopenhauer ("Die beiden Grundprobleme der Ethik" 2. Aufl., S. 58) wissen wir, dass Bayle ([*] 1706) im Artikel "Buridan" die Grundlage alles seitdem darüber Geschriebenen ist. Schopenhauer sagt daselbst ferner: "Auch hätte Bayle, da er die Sache so ausführlich behandelt, wissen sollen, was jedoch auch seitdem nicht bemerkt zu sein scheint, dass jenes Beispiel .... weit älter ist als Buridan. Es findet sich im Dante, der das ganze Wissen seiner Zeit inne hatte, vor Buridan lebte und nicht von
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