Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
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240         Geflügelte Worte aus deutschen Schriftstellern.

Pedro spricht gern in wälschen, von ihm missverstandenen
Wörtern, und so wird jenes "Parapluie" von ihm aus
"parbleu" verzerrt, das seinerseits aus "par Dieu"
entstand, wie "Potsdonnerwetter" aus "Gottsdonnerwetter". -
Ernst Benj. Sal. Raupach (1784-1852) lässt seinen
"König Enzio" (1831) zweimal sagen:

Das Glück war niemals mit den Hohenstaufen.
(Akt 2, Sc. 2, Auftritt 5 und Akt 4, Sc. 2, Auftritt 8.) ----

Adolf Bäuerles (1784-1869) Lied "Was macht denn
der Prater?" aus seinem von Wenzel Müller
komponierten Operntext "Aline" (aufgef. in Wien am 9. Okt.
1822) hat den Refrain:

"Ja nur ein' Kaiserstadt, ja nur ein Wien".
Dies  Lied wurde in K. v. Holteis "Die Wiener in
Berlin"  (4. Jahrb. d. Bühne für 1825) eingeschoben, und
man citiert es im Wiener Dialekt:

's giebt nur a Kaiserstadt, 's giebt nur a Wien!
"Es giebt  nur a Wien"   steht übrigens schon in einer
1781 in Wien erschienenen, namenlosen Schrift
"Schwachheiten der Wiener". -

Ein altes jüdisches Sprichwort: "Butterbrot fällt uf's
Ponim" (d. h. aufs Gesicht, vom hebräischen "panim")
hat Ludwig Börne (1786--1837) zu dem Worte
verarbeitet (Ges. Schr., 3, 276):

Minister fallen, wie Butterbrote, gewöhnlich auf die gute Seite. -
In seiner "Rede auf Jean Paul" (Ges. Schr., l, 313)
sagt Börne (vrgl. Kap. IX Heraklits "pauta sei"*):

Nichts ist dauernd als der Wechsel,

was Heine als Motto seiner "Harzreise" (1824)
verwendet. -
In den "Briefen aus Paris" schreibt Börne unter dem 

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