Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
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beginnt ein Gedicht "Das Publikum" von Ludwig
Robert (1778-1832), welches nach dem Nekrolog von
W. Alexis für Robert (im "Freimütigen", Juli 1832)
"von Mund zu Munde" ging (s. "Ludw. Roberts Schriften".
Mannh. 1838. T.I, S. 19). Ernst von Wildenbruch
in seinem "Christoph Marlow" (1884) lässt Ben Jonson
sagen (Akt 3, Sc. 5): "Ein Recensent, siehst du, das
ist ein Mann, der Alles weiss und gar nichts kann".--

Aus Roberts Gedicht "An L. Tieck. Promenaden
eines Berliners in seiner Vaterstadt" (1824) stammt
das Wort (s. "Morgenblatt" vom 21. Sept. 1824 und
L. Roberts "Schriften" II, 125):

Hof-Demagoge.


("So nämlich nenn' ich keinen Berliner! Hof-Demagogen
sind Männchen, Die allem Volke den Hof machen Und
bei jeder Gelegenheit Für massigen Preis, Was preussisch
ist, preisen".)

Dies wurde der Spitzname für den aus Münchengosserstädt stammenden
Berliner Schriftsteller Friedrich Förster, der ein eifriger Liberaler und
Hofgelegenheitsdichter war. Später nannte ein Kritiker der "Nachträge
zu den Reisebildern (1831)" im "Konversationsblatt" Heinrich Heine einen
"Salondemagogen" (s. "Ges. W." XX, 225, 1876), woraus dann das harmlosere
Witzwort "Salontiroler" entsprungen sein mag, was Berthold Auerbach
in seinem Roman "Auf der Höhe" gebraucht und das von Defregger
zum Titel und Inhalt eines Gemäldes (Berliner Nationalgalerie) auserkoren
ward, nur dass dort nicht das Waldkind im Salon, sondern der Salonmensch
unter den Wäldlern die komische Figur spielt.--

Der "Denkspruch" vonKarl Streckfuss (1779-1844):

/*
Im Glück nicht stolz sein und im Leid nicht zagen,
Das Unvermeidliche mit Würde tragen,
Das Rechte thun, am Schönen sich erfreuen,
Das Leben lieben und den Tod nicht scheuen,
Und fest an Gott und bess're Zukunft glauben,
Heisst leben, heisst dem Tod sein Bitt'res rauben,
*/ 

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