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ihm herausgegebenen "Athenaeum", Berlin 1798-1800, Bd. 1, Stück 2, S. 20 unter "Fragmente".-- Göttliche Grobheit ist aus Fr. v. Schlegels Roman "Lucinde" (Berlin 1799) entwickelt, in dem es S. 30 heisst: "Ich wollte Dir erst beweisen und begründen, es liege ursprünglich und wesentlich in der Natur des Mannes ein gewisser tölpelhafter Enthusiasmus, der gern mit allem Zarten und Heiligen herausplatzt, nicht selten über seinen eigenen treuherzigen Eifer hinstürzt und mit einem Wort leicht bis zur Grobheit göttlich ist". Koberstein ("Grundriss", 5. Auflage, 4. Band, S. 696) sagt: "Die Gegner (der Romantiker) griffen den Ausdruck Fr. Schlegels 'göttliche Grobheit', dessen er sich in der 'Lucinde' bedient hatte, auf und wandten ihn häufig auf die Kritik und Polemik der neuen Schule an". (?) Hiernach wäre der erste, welcher "göttliche Grobheit" anwendete, nicht E.T.A. Hoffmann gewesen. (?) In seiner Erzählung im Berlinischen Taschen-Kalender von 1821: "Die Irrungen. Fragment aus dem Leben eines Phantasten" heisst es im Kapitel "Traum und Wahrheit": "0 Baron, sprach die Jungfrau, du hast Mut und nicht fremd blieb dir göttliche Grobheit".-- Von Novalis (Friedrich Freiherr von Hardenberg 1772-1801) ist das im Schlegel-Tieckschen Musenalmanach für 1802 mitgeteilte: /* Wenn ich ihn nur habe, Wenn er mein nur ist, */ sowie das ebenda befindliche: /* Wenn alle untreu werden, So bleib' ich dir doch treu. */ Max von Schenkendorf ("Gedichte", Cotta 1815, S. 141 "Erneuter Schwur". Junius 1814. An Friedrich Ludwig Jahn.) wiederholte diese Verse, nur dass er "euch" statt "dir" setzte und die Gefährten seiner Jugend damit besang.-- Nach R. Köpke: "Ludwig Tieck, Erinnerungen aus dem Leben des Dichters" (I, 210 und 211) ist Ludwig Tieck (1773-1853) der Schöpfer des Wortes: Waldeinsamkeit.
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