Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
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Der Anfang der Kapuzinerpredigt[A] in "Wallensteins
Lager" lautet:

/*
Heisa, juchheia! Dudeldumdei!
Das geht ja hoch her. Bin auch dabei!

*/

Es treten im Lager zwei Arquebusiere auf, philisterhafte
Gesellen, die sich zweimalige Kritiken zuziehen,
im 10. Auftritt:

/*
(Lass sie gehen, sind) Tiefenbacher,
Gevatter Schneider und Handschuhmacher,

*/

und im 11. Auftritt:

/*
(Schad' um die Leut; sind sonst wackre Brüder)
Aber das denkt wie ein Seifensieder.

*/

Aus dem Schlussworte des letzten von Körner, Zahn,
Zelter und Zumsteeg komponierten Chorgesanges in
"Wallensteins Lager" wird citiert:

/*
Und setzet ihr nicht das Lehen ein,
Nie wird euch das Leben gewonnen sein.--

*/

Dem Musen--Almanach für das Jahr 1799 entnehmen wir
folgende Citate: aus Schillers Ballade "Der Kampf
mit dem Drachen" (S. 151):

/*
Was rennt das Volk, was wälzt sich dort
Die langen Gassen brausend fort?
Mut zeiget auch der Mameluck,
Gehorsam ist des Christen Schmuck;

*/

aus seiner "Bürgschaft" (S. 176);

/*
Möros, den Dolch im Gewande;
Das sollst du am Kreuze bereuen;
Zurück! du rettest den Freund nicht mehr;
(Der fühlt) ein menschliches Rühren;
(Und) die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn.

*/

[Footnote A: Manche meinen, das Wort "Kapuzinade" sei nach dieser Schwankpredigt
gebildet, aber es ist älter als Schillers "Wallensteins Lager", und
wer es zuerst brauchte, ist noch unentschieden.] 

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