Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
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"Neapel", am Ende des 2. Briefes vom 3. März 1787, wo
es heisst: "In der Kunst ist das Beste gut genug".--

Aristophanes, der Dichter des von Goethe 1787
übersetzten Lustspiels "Die Vögel" wird im Epiloge zu
dieser Übersetzung von Goethe

/*
der ungezogene
Liebling der Grazien
*/

genannt, ein Wort, das später gern auf Heinrich Heine angewendet
wurde. Vielleicht zuerst 1846 von L. Schücking
(s. dessen "Lebenserinnerungen" 1886, Bd. 2, S. 137
und 140).--

Aus Goethes "Egmont" (1788) werden die Worte 3, 2:

Ich versprach dir einmal Spanisch zu kommen

von demjenigen citiert, welcher mit einem Rohrstocke
droht.--

Clärchens Lied in  "Egmont", Akt 3:

/*
Freudvoll
Und leidvoll,
Gedankenvoll sein;
Langen
Und Bangen
In schwebender Pein,
Himmelhoch jauchzend,
Zum Tode betrübt,
Glücklich allein
Ist die Seele, die liebt,
*/

wurde uns zu einer Kette von "Geflügelten Worten".
"Langen" hat hier die Bedeutung von "Verlangen tragen",
"sich sehnen" (englisch: to long), und wird oft in "Hangen"
verändert.

Geschah dies zuerst durch Beethoven, der 1810 die Musik zum Egmont
mit dieser Veränderung drucken liess? In der Handschrift des Egmont
auf der Königl. Bibliothek zu Berlin steht von Goethes Hand: "Langen";
"Hangen" wurde wohl durch die 'schwebende Pein' hervorgerufen. Das 

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