Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
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*widert Götz den Wunsch Weislingens, er möge Freude
an seinem Sohn Karl erleben, mit dem Spruche:

Wo viel Licht ist, ist starker Schatten.--

Kurz darauf antwortet Weislingen dem ihm mit den
Worten: "Ein fröhlich Herz!" zutrinkenden Götz:

/*
Die Zeiten sind vorbei! --
(vrgl. das lächelnde "Tempi passati".)
*/

In Goethes "Clavigo" 1, 1 (1774) sagt Carlos:

Man lebt nur einmal in der Welt;

und Akt 2 am Ende:

Da macht wieder jemand einmal einen dummen Streich.--

Im 4. Akt gegen Ende sind:

Luft! Luft! Clavigo!

die Worte der sterbenden Marie Beaumarchais.--

In "Dichtung und Wahrheit" (14. Buch) gedenkt Goethe
seines am 19. Juli 1774 gedichteten Schwankverses "Diné
zu Coblenz". Er schildert sich darin bei Tische zwischen
Lavater und Basedow sitzend. Lavater belehrt einen
Geistlichen über die Geheimnisse der Offenbarung; Basedow 
beweist einem Tanzmeister, dass die Taufe ein
veralteter Gebrauch sei; Goethe widmet sich unterdessen
den Genüssen der Mahlzeit:

/*
Prophete rechts, Prophete links,
Das Weltkind in der Mitten.--
*/

In den "Leiden des jungen Werthers" (1774) B. II,
unterm 24. Dez. 1771 lesen wir: "Und das

Glänzende Elend,

die Langeweile unter dem garstigen Volke, das sich hier
neben einander sieht!"

In Gellerts Fabel "Damokles" (1746) hiess es schon:

/*
"Bei aller Herrlichkeit stört ihn des Todes Schrecken
Und lässt ihn nichts, als teures Elend schmecken".
*/ 

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