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"Deutschen Gedichten" (herausg. von Gottfried Schütz in Hamburg von 1764-66) im 1. Bande unter dem Titel "Duo quum faciunt idem, non est idem" (Wenn zwei dasselbe thun, ist's nicht dasselbe) die einhundertneunzehnte Nummer der 4. Abt. "Sinn- und Scherzgedichte" ist, und wo der entsprechende Vers lautet: Ja, Bauer, das ist ganz ein anders! Die dort erzählte Geschichte ist alt.[A]-- /* Ach, wie ist's möglich dann, Dass ich dich lassen kann */ ist der Anfang eines um 1750-1780 entstandenen Volksliedes. ("Deutscher Liederhort" von Erk und Böhme, 1893, No. 548.) Zur ersten Strophe sind zwei hinzugedichtet; diese drei bilden den jetzt üblichen Text, den Georg Scherer ("Volkslieder", 1868, No. 40) mitteilt. Der neue Text ist komponiert von Moritz Ernemann: "Acht Lieder. Berlin 1825"; darin steht unter dem Texte: Hel. (mina) v. Chézy (1783-1856). Die jetzt übliche Melodie hat Friedrich Kücken (geb. 1810, [*dagger] 1882) komponiert. Die "Gartenlaube" machte Louis Böhmer ([*dagger] 1860) zum [Footnote A: Halliwell "Dictionary of archaic and provincial words", Lond. 1844-1845, führt die alte sprichwörtliche Redensart "The case is altered, quoth Plowden" (der Fall ist ein anderer, sprach Plowden) auf diesen ausgezeichneten Juristen zur Zeit der Königin Maria von England (1553-58) zurück. In "Tales and quicke Answeres", (o.J. um 1535) wird sie von einem Bauer in Seeland erzählt; (Shakespeare Jest-Boocks. W. Carew Hazlitt. Lond. 1860. Vol. I. 2. Abt. S. 134, No. 121); auch Erasmus in "Ecclesiastae sive de ratione concionandi" (2. Ausg., 1536, S. 454) nennt sie eine Seeländische Geschichte. Nach "Luthers Tischreden", Eisleben, 1566, S. 612 erzählte sie Luther 1546. Dort heisst es: "Da sprach der Schultes: 'War's meine Kuh? Das ist ein ander Ding'. In "Bidermanni ex societate Jesu Acroamatum libri 3" wird in 3, 1, 13 sprichwörtlich "die Kuh des Praetor" angeführt. Eine andere Geschichte, in der einem Bauer doppeltes Recht, das zweite Mal mit den Worten: "Mein Bauer, das wär ein anders" in Aussicht gestellt wird, erzählt Grimmelshausen im "Wunderbarlichen Vogelnest", 1, 6 (1672); er wiederholt sie im "Deutschen Michel", 8.]
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