Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
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Schnurre rühre von Taubmann her; denn er schreibt
in seinem Buche "Mein Leben", ziemlich gegen Ende:
"so dass ich-- -- --weiter nichts  erntete, als ein
freundliches 'Wir bleiben Euch in Gnaden gewogen',
wovon doch am Ende selbst Taubmanns Katze ihr
Bischen Geist aufgab".

In den "Deutschen Rechtssprichwörtern" von Graf und Dietherr, 2. Ausg.,
Nördlingen 1869, S. 267 steht "vom Danke kann man keine Katze füttern"
und in der Anmerkung a: "von'n danke kan man keine katten futtern".
Es ist also ebenso möglich, dass Waldis seine Erzählung daraus herspann,
wie, dass diese Worte aus ihr entsprangen.--

Lehrstand, Nährstand, Wehrstand

wird bei Erasmus Alberus (1500-53) zum ersten Male
angedeutet. In seiner "Predigt vom Ehestand" aus dem
Jahre 1546 (auf der Königl. Bibliothek in Berlin) heisst
es Bogen 6: "Der Priester muss lehren, die Oberkeit
wehren, die Bauerschaft nähren" und in seinem "Buch
von der Tugend und Weisheit, nämlich 49 Fabeln"
(Frankfurt a. M. 1550, Fabel 47, Morale):

/*
"Fein ordentlich hat Gott die Welt
Mit dreien Ständen wohl bestellt.
Wenn die sich nur wüssten zu halten,
So liess Gott immerdar hin walten.
Ein Stand muss lehrn, der andre nährn,
Der dritt' muss bösen Buben wehrn".
*/

In Luthers "Tischreden", 1560, (B. 59, S. 207) heisst es:

"Amt eines treuen Seelsorgers".

"Nähren und wehren muss in einem frommen, treuen Hirten und
Pfarrherrn beisammen sein ... sonst wenn das Wehren nicht da ist, so frisst
der Wolf die Schafe desto lieber, da sie wohl gefüttert und feist sind. ...
Ein Prediger muss ein Kriegsmann und ein Hirte sein. Nähren ist
lehren, und das ist die schwerste Kunst; darnach soll er auch Zähne im
Maule haben und wehren oder streiten können". In den "Tischreden"
(ed. Förstemann, Abt. 3, S. 415) steht Kap. XXXVII, § 118: "Einem Lehrer
gebührt, dass er gewiss lehre, nähre und wehre" und bei Bindseil "Collo-* 

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