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Nach dem "Was ist das?" zum 8. Gebot in Luthers "Katechismus" (1529) sollen wir Alles zum Besten kehren, und im dritten Hauptstück heisst es: "Vater unser, der du bist im Himmel.--Was ist das? Gott will uns damit locken, dass wir glauben sollen, er sei unser rechter Vater". Hiernach ist Er will uns damit locken ein geflügeltes Wort geworden. Ebenda zählt Luther in der Erklärung der "vierten Bitte" des "Vaterunsers" auch Gute Freunde, getreue Nachbarn zu "unserem täglichen Brod".-- Wasser thuts freilich nicht stammt aus dem vierten Hauptstück.-- Die Kunst geht nach Brot, (d. h. "die Kunst geht betteln",) was in Lessings "Emilia Galotti", 1, 2 vorkommt, steht bei Luther, B. 64, S. 183: "Kunst gehet itzt nach Brot, aber Brot wird ihr wieder nachlaufen und nicht finden". Bei Neander: "Ethice vetus et sapiens", (Lpz. 1590) steht S. 338 unter "Proverbia Germanorum" bereits: "Kunst gehet nach Brot".-- Aus Luthers "Ein' feste Burg ist unser Gott" (im Klugschen Gesangbuche von 1529, S. 21) wird citiert: Mit unsrer (eigentl.: unser) Macht ist nichts getan, ferner: Das Wort sie sollen lassen stan, und: Lass fahren dahin. Letzteres benutzte Schiller im "Reiterliede" (Schillers Musenalmanach für 1798, S. 137) am Schluss von "Wallensteins Lager": Lass fahren dahin, lass fahren!
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