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bei Homer noch als der "gottgleiche, blonde Sohn des Zeus und der Europa nach Euböa reist und im Elysium weilt" ("Il." 14, 322; "Od." 4, 564; 7, 322) und Pindar ("Pyth." 2, 133) nur andeutet, dass er "den Täuschungen abhold" sei ("[Greek: oud apataisi thumon terpeta endothen]).-- Diodor (um d. Mitte d. 1. Jahrh. v. Chr.) erzählt uns zuerst (Buch 4), dass Prokrustes in Attika die des Weges Kommenden auf ein Bett legte, nach dessen Länge er die zu Kleinen reckte und die zu Grossen kürzte. So wurde uns das Prokrustesbett ein Bild für jegliche Art gewaltsamen Ausdehnens oder Abkürzens.-- In demselben Buche Diodors wird uns, wie in der Apollodorischen "Bibliothek" (2, 55), als eine Kraftleistung des Herkules berichtet, dass er des Augias, Königs von Elis, seit vielen Jahren nicht gesäuberten Rinderstall in einem Tage von Dung befreite, indem er zwei Flüsse hindurchleitete. Daher reden wir, wenn es gilt, massenhaft angehäufte Missstände zu durchbrechen und zu beseitigen, mit Lucian (Alex. 1: "[Greek: Tên Augeiou boustasian anakathêzasthai]") und mit Seneca (Apoc. 7: "cloacas Augeae purgare"), von einem Augiasstall, dessen Reinigung herkulische Kraft erfordere, und sprechen, mehr im Hinblick auf diese als auf die anderen elf Arbeiten jenes Halbgottes, von einer Herkulesarbeit.-- Heiligzuhaltendes, dessen Bewahrung uns Schutz gewährt, nennen wir ein Palladium
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