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II. Geflügelte Worte aus Sagen und Volksmärchen. Aus den Sagen und Volksmärchen citieren wir dauernd eine Anzahl Ausdrücke und Namen, deren Auftauchen zu erforschen nicht ohne Reiz ist. In Homers "Iliade" (3, 6) heisst es von den Kranichen: "[Greek: ][* griechische Zeichen leider nicht lesbar] "welche Verderben und Tod darbringen Pygmäischen Männern". Diese klassischen Däumlinge (wörtlich: "Fäustlinge"), die Pygmäen, wurden uns zum spasshaften Symbol für die Auflehnung kleiner Geister gegen Geistesheroen, weil sie den Tod des Riesenbruders *Antaens (s. weiterhin) am Herkules zu rächen gedachten und gegen den schlafenden Halbgott zu Felde zogen, d. h. auf seinen Gliedern herumkrabbelten und sein Haupt in Belagerungszustand versetzten, ohne ihn im mindesten zu schädigen. Der Gewaltige wachte auf, lachte, sammelte all die kleinen Helden in sein Löwenfell und brachte sie seinem Arbeitgeber Eurystheus. (Vrgl. Philostrat, *"Icon." 2, 22. -- Frans de Vriendt, gen. Floris, der "niederländische Rafael", 1520-1570, zeichnete diese Scene, und H. Cock verbreitete das Blatt durch den Kupferstich.) --
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