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schliesslich aus allgemeinen, sprichwörtlich gewordenen Citaten griechischer Dichter. 1. Kor. 15, 33 recitiert Paulus einen iambischen Trimeter aus der "Thais" des Menander (Menander, ed. Meineke, S. 75); aber er verfehlt das Versmass und lässt sich einen üblen Hiatus zu Schulden kommen, der nur zu deutlich verrät, wie sein Ohr an den Wohlklang griechischer Prosodie nicht gewöhnt ist. Der Spruch selbst aber: "schlechter Umgang verdirbt gute Sitten", ist ein hellenischer Gemeinplatz, den niemand aus Büchern lernte. Vielmehr hat sich Paulus denselben wohl gelegentlich auf der Strasse aufgelesen, wie den unmittelbar vorhergehenden Satz seines Briefes: "Lasset uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot", den er auf dem Sockel der Sandansäule des benachbarten Anchiale gesehen haben dürfte". vrgl. Weisheit Salomos 4, 12: "Denn die bösen Exempel verführen und verderben einem das Gute". -- 1. Kor. 15, 55 lesen wir: Tod, wo ist dein Stachel! (Hölle, wo ist dein Sieg!) und 16, 22 nach der Vulgata, wo jedoch "sit anathema" steht: Anathema sit (er sei verflucht)! Bei Luther heisst es: "Der sei Anathema". -- Der 2. Korintherbrief bietet 3, 6: <p>(Denn) der Buchstabe tötet, aber der Geist machet lebendig; </p> daher wir auch, vom eigentlichen Sinne abweichend, sagen: <p>Der tote Buchstabe. -- </p> 2. Kor. 9, 7 steht: <p>Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. -- </p> 11, 11 und 12, 2 (vrgl. Galater l, 20) steht: <p>Gott weiss es. -- </p>
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