Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
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Luk. 10, 42 steht:

Eins aber ist not.--

Aus Luk. 12, 19: "Liebe Seele_._._., habe nun Ruhe"
ist abgeleitet:

Nun hat die liebe Seele Ruh'.--

Das "Nötige sie, hereinzukommen", Luk. 14, 23, übersetzt 
die Vulgata mit:

Compelle intrare.

In dieser Form wurde es zur Rechtfertigung der gegen
die Ketzer angewendeten Gewalt gebraucht und dient
noch heute dazu, um die Ausübung irgend eines Zwanges
auszudrücken. Viel wird auch citiert das sich
unmittelbar an diese Worte anschliessende:

auf dass mein Haus voll werde.--

Auf Luk. 15, 11-32 beruht:

der verlorene Sohn,--

welcher V. 18 heimzukehren und zum Vater zu sagen
beschliesst:

/*
pater, peccavi[A]
(Vater, ich habe gesündiget).
*/

V. 21 führt er diesen Vorsatz aus, worauf der verzeihende
Vater

ein fettes Kalb

(wörtlich: "ein gemästetes" V. 23) zu Ehren des Wiedergefundenen
schlachten lässt.--

Aus Lukas 16, 8 (vrgl. 20, 34): "._._._die Kinder dieser
Welt sind klüger, denn die Kinder des Lichts_._."
leiten wir die Worte her:

[Footnote A: So ruft schon der goldgequälte Midas bei Ovid ("Met." 11,132) zum
Bacchus:

/*
"Da veniam, Lenaee pater; peccavimus . . ."
"Vater Lenaeus, verzeih'; ich habe gesündiget . . ."
*/ 

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