Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
Seite: xix<< vorigenächste >>Übersicht

Scanned image

Seite: xix<< vorigenächste >>Übersicht

*fasser Stoff zuzusenden; beide wechselten dann während
dreier Jahre in steigendem Einverständnisse Briefe und
wurden endlich Freunde, als Robert-tornow i.J. 1880
mit seinen Eltern nach Berlin übersiedelte[A]. Vier Jahre
später starb Büchmann, aber er hatte sein Werk bereits
ganz in die Hände des Freundes gelegt. Auch hätte
er keinen passenderen Nachfolger finden können. Denn
Belesenheit und Gedächtniskraft, Sprachgefühl und
Geschmack, Arbeitslust und Musse, alles fand sich zusammen, 
um diesen für das verantwortungsvolle Amt
geschickt zu machen.

Wie der Ährenleser dem Schnitter, so folgte Robert-tornow 
Büchmann nach und sammelte mit demselben
Fleisse, den er an seinem Vorgänger neidlos pries.
Stillschweigend besserte er das Vorhandene und führte
die schon von Büchmann angestrebte chronologische
Anordnung des Stoffes innerhalb der einzelnen Kapitel
durch. Das reizvolle Kapitel "Geflügelte Worte aus
Sagen und Volksmärchen" ist sein Werk; im ganzen
buchte er 730 neue Citate und Ausdrücke. Ausserdem
arbeitete er ein umfangreiches, durch die Fülle der
Schlagwörter nahezu untrügliches Register aus, um die
Benutzung des Buches so bequem wie möglich zu machen.
Endlich gelang ihm, was dem verdienstvollen Begründer
trotz aller Mühe nicht hatte gelingen wollen, nämlich
eine feste Definition für den Begriff eines geflügelten
Wortes in sprachwissenschaftlichem Sinne, die genau
mit Büchmanns Absichten übereinstimmt (s. Einleitung).
Genug, er sparte keine Mühe, um das schöne Buch
auf der Höhe zu erhalten. Es wurde ein Stück auch
seines Lebens und beeinflusste seinen eigenen Stil in
Poesie und Prosa. Er dichtete am liebsten und besten
in der Epigrammform und verwuchs mit den geliebten

[Footnote A: In das Haus seines verstorbenen Onkels Ferdinand Robert-tornow
Er schilderte das originelle Heim dieses seiner Zeit berühmten Sammlers
und Kunstkenners in einer formvollendeten Monographie. Vgl. deutsche
Rundschau XVII, Dezember 1890.] 

Seite: xix<< vorigenächste >>Übersicht


Valid HTML 4.0! — 100% Holzfreier Webplatz — 18. März 2005