Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
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nur in der Landwirtschaft, sondern auch in den Wissenschaften 
heimisch war, und die gesunde Luft eines wohlhabenden 
und hochgebildeten Elternhauses begünstigten
die geistige Entwicklung des begabten Jünglings. Mit
besonderer Vorliebe pflegte gerade er die künstlerischen
Traditionen der Familie, der eine Rahel, die Gattin
Varnhagens von Ense, und ihr Bruder, der Dichter
Ludwig Robert, entsprossen waren. Sein Lehrer in
Ruhnow und für immer sein Freund wurde der Philologe 
Dr. Isler, und die originelle Lebensanschauung dieses
ausgezeichneten Mannes, bei dem sich Stoizismus und
humorvolle Skepsis wundersam mischten, wirkte nachhaltig 
auf den Schüler ein. Aus den Epigrammen in
Robert-tornows "Begleitbuch" (Berlin 1888) sprechen
verwandte Überzeugungen und Stimmungen.

Im Sommer 1870 bezog unser Freund die Berliner
Universität, um philologische und kunsthistorische Vorlesungen 
zu hören. Am meisten zog ihn zunächst die
klassische Philologie an, und er hatte bei gediegenen
Kenntnissen und einem angeborenen Spürsinn das Zeug
zum Philologen. Zum Abschlusse jahrelanger, aber oft
unterbrochener Studien schrieb er eine lateinische Abhandlung 
"über die symbolische und mythologische Bedeutung 
der Bienen und des Honigs bei den Alten",
liess aber die Arbeit liegen und veröffentlichte sie erst
volle achtzehn Jahre später.[A]

Eine Zeit lang zeichnete er neben den Universitätsstudien 
auf der Berliner Kunstakademie, weil ein der
Familie befreundeter Maler Portraitiertalent bei ihm
entdeckt haben wollte. Diesen Versuch gab er bald
auf; denn Neigung und Talent zogen ihn mächtig zur
Poesie. Er übte und verstand die Kunst Verse, [*typo: Kunst, Verse] aller
Art zu schmieden. Schon bei seiner Arbeit über die

[Footnote A: De apium mellisque apud veteres significatione et symbolica et
mythologica. Berolini 1893. In das philologische Gebiet gehört ausserdem
seine Herausgabe der 2. Auflage von Abels "deutschen Personennamen",
Berlin 1889.] 

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